Bei dieser Betreuungsform handelt es sich um eine familienangebundene Unterstützung zur Verselbstständigung. Bis zu drei Jugendliche (w/m), die mindestens 13 Jahre alt sind, leben mit einem Pädagogen in einer Haus-Wohngemeinschaft zusammen. Die innewohnende Betreuung gewährleistet eine hohe Beziehungskonstanz und Beziehungsqualität. Die Intensität der Betreuung hängt von den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen ab. Sie werden verbindlich dabei unterstützt, ihren Alltag zu gestalten. Eine dem Alter der Heranwachsenden entsprechende Aufsicht ist durch das Haus-Wohngemeinschaftskonzept gegeben.

Die Erziehungswohngruppe befindet sich in der Bahnhofstraße in Seefeld, 10 km von der Berliner Stadtgrenze entfernt. Das Zweifamilienhaus bietet Einzelzimmer für jeden Jugendlichen, zwei Bäder, einen Gemeinschafts-bereich mit Wohnzimmer und offener Küche sowie einen abgeschlossenen Wohnbereich für den Pädagogen. Außerdem stehen der Hausgemeinschaft zwei Terrassen und ein Gartenbereich mit Freizeithaus zur Verfügung. 400 m entfernt liegt ein Badesee.

Wadzeck-Stiftung-Erziehungswohngruppe-3.3.

Die Unterbringung des Jugendlichen in einer Erziehungswohngruppe dient der Förderung des Jugendlichen und der Entlastung der Familie. Ziele sind die Erarbeitung einer realistischen Zukunftsperspektive hinsichtlich Beruf und Wohnform, der Aufbau eines tragenden sozialen Netzes (auch über den Betreuungszeitraum hinaus) sowie nach Möglichkeit die Befähigung zur eigenständigen Lebensführung. Schwerpunkte der Betreuung in der Erziehungswohngruppe sind – neben der Strukturierung des Tagesablaufs und der Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten – die Stärkung der Persönlichkeit des jungen Menschen, seiner emotional-sozialer Kompetenzen und damit seiner Gruppenfähigkeit.

Die Teenager kaufen ihr Essen selbst ein und bereiten es gemeinsam mit dem Pädagogen selbst zu. Der verantwortliche Umgang mit Geld ist zentraler Aspekt im Rahmen der Verselbstständigung. Die Heranwachsen-den werden angeregt, ihre Freizeit eigenständig und sinnvoll zu gestalten. Gruppenaktivitäten werden genauso gefördert wie Unternehmungen mit Personen außerhalb der Haus-Wohngemeinschaft.

Auch im schulischen und beruflichen Bereich wollen wir den uns anvertrauten Jugendlichen helfen, positive Perspektiven zu entwickeln. Das wird beispielsweise erreicht durch die Auswahl geeigneter Schulen oder Lernprojekte und Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Der Kontakt der jungen Menschen zu ihren Familien wird ausdrücklich gewünscht und unterstützt. Ebenso selbstverständlich ist für uns die intensive Eltern- und Familienarbeit. Im Vordergrund steht dabei die Klärung und Stärkung der familiären Beziehungen. Dazu gehört auch die Prüfung einer Wiederaufnahme in die Familie und entweder die Begleitung der Rückführung oder des Ablöseprozesses.

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