Wohngemeinschaft

Diese Betreuungsform ist geeignet für Jugendliche ab einem Alter von 15 Jahren. Sie richtet sich primär an junge Menschen, die schon vorher in einer Wohngruppe der Wadzeck-Stiftung gelebt haben und nun Hilfe bei der Verselbstständigung erfahren sollen. Insgesamt vier weibliche/männliche Heranwachsende leben in einer Wohnung zusammen und lernen das verantwortliche Miteinander. Weniger intensiv betreut als in einer Schichtdienstgruppe, aber intensiver als in einer gewöhnlichen Wohngemeinschaft, erhalten die Jugendlichen gezielte und bedarfsgerechte Unterstützung bei der Verselbstständigung.Wadzeck-Stiftung-Wohngemeinschaft-4.1.-(2)

Ein Team von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen orientiert sich flexibel an den jeweiligen Bedürfnissen der Bewohner. Werktags hält sich in den Nachmittags- und Abendstunden eine Betreuungsperson in der Wohngemeinschaft auf, ansonsten findet die Betreuung nach Vereinbarung statt und ist zusätzlich sichergestellt durch die Rufbereitschaft von Kollegen aus benachbarten Wohngruppen.

Die Wohngemeinschaften befinden sich in einer größeren Wohnbausiedlung in der Groß-Ziethener Straße im südlichen Tempelhof. Beide offerieren Einzelzimmer für jeden Jugendlichen, einen Gruppenbereich mit Wohn-/Esszimmer, Küche und Bädern. Die Büroräumlichkeiten der Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen sind in den Wohnungen integriert.

Die Unterbringung des jungen Menschens in einer betreuten Wohngemeinschaft dient der Förderung des Jugendlichen und der Entlastung der Familie. Schwerpunkte sind die Erarbeitung einer realistischen Zukunftsperspektive hinsichtlich Beruf und Wohnform, der Aufbau eines tragenden sozialen Netzes (auch über den Betreuungszeitraum hinaus) sowie nach Möglichkeit die Befähigung zur eigenständigen Lebensführung.

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Der verantwortliche Umgang mit Geld ist ein zentraler Aspekt im Rahmen der Verselbständigung. Die Heranwachsenden werden zwar grundsätzlich mit Essen, Kleidung und sonstigen Notwendigkeiten versorgt, lernen jedoch schrittweise eine selbstständige Haushaltsführung. Die PädagogInnen leiten Sie beim Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche waschen an und unterstützen sie.

Die jungen Menschen erhalten praktische Tipps zur eigenständigen und sinnvollen Freizeitgestaltung. Die Betreuer machen sie vertraut mit der Nutzung relevanter Informationsquellen wie zum Beispiel Internet, Veranstaltungsmagazine, Stadtplan und stellen Informationen über beispielsweise Sportvereine, Bildungseinrichtungen, Reisen u.v.m. bereit. Kontakte und Freundschaften außerhalb der Wohngemeinschaft sind gerne gesehen und werden angeregt.

Die Betreuer helfen den Jugendlichen auch beim Aufbau eines Hilfenetzes (Schule, Ärzte, Therapeuten) und beim Umgang mit relevanten Behörden (Agentur für Arbeit, Jobcenter, Jugendgerichtshilfe).

Der Kontakt des Heranwachsenden zu seiner Familie wird ausdrücklich gewünscht und unterstützt. Intensive Eltern- und Familienarbeit ist für uns selbstverständlich. Zentrale Aspekte sind sowohl Klärung und Stärkung der familiären Beziehungen als auch Prüfung und gegebenenfalls Begleitung der Wiederaufnahme in die Familie.